damals

Wie fing alles an? Ein Zeitzeuge erzählt

Petra Dhein sprach mit Frank Müller-Hüllenhütter (PCC-Präsident von 12/2000 bis 05/2004). Das Gespräch wurde am 12.12.2022 aufgezeichnet. Frank erinnert sich also an Begebenheiten, die teilweise über 20 Jahre zurückliegen, weshalb er die ein oder andere Jahreszahl nur schätzen konnte.

Der Pétanque Club de Cologne wurde im Jahr 1996 von acht Leuten in einer Eckkneipe in der Mülheimer Montanusstraße gegründet. Federführend waren die Brüder Adrian und Jakob Nisius, die zum 1. und 2. Vorsitzenden gewählt wurden.

Man war damals auf der Suche nach einer Spielstätte und bekam von der Stadt die alte Werkstatthalle des LKW-Reparaturbetriebs Weidner am Eddaweg in Köln-Höhenhaus angeboten. Der Boden war durch das Öl und die Chemikalien kontaminiert, was die Stadt bewog einen etwas ungewöhnlichen Passus in den Vertrag aufzunehmen. Es wurde vertraglich festgehalten, dass, falls ein Boule-Spieler Ausschlag oder Husten bekommen sollte, dieser das Gelände sofort zu verlassen habe und der Spielbetrieb einzustellen sei. Glücklicherweise ist uns nichts über einen solchen Fall oder etwaige Spätfolgen bekannt.

oben: Jakob Nisius, Lars Hamacher, Jessica Zensen, Lisa Hamacher
unten: Dennis Hüllenhütter, Laura Zensen, Saskia Hüllenhütter, Michel Zensen (?)

9. April 2005, Kinder- und Jugendtraining unter der Leitung von Jakob Nisius.

Ihm war die Jugendarbeit immer sehr wichtig.

Viele Arbeitsstunden brachten Adrian und Jakob Nisius, Franz Müller, Franz Ganser und einige andere auf dem Gelände zu, ebneten den Boden und legten schließlich neun Bahnen an. Im Laufe der Jahre richteten die Mitglieder einen Wirtschaftsbetrieb ein und bauten die alte LKW-Grubenhalle zu einer kleinen Gaststätte um.

Am 19.11.2000 wurde die Idylle jedoch durch einen traurigen Zwischenfall unterbrochen. Es sollten Meisterschaften stattfinden, und man wollte dafür in der Werkshalle etwas Platz schaffen. Als der damalige Präsident Adrian Nisius zu diesem Zweck einen Schrank in der Werkshalle verschieben wollte, erlitt er einen Herzinfarkt und verstarb noch in der Halle daran. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Ihm zu Ehren wurde die Halle in Boulodom Adrian Nisius-Halle umbenannt.

Um das Jahr 2002 herum, als die belgischen Soldaten abzogen und dem Club de Pétanque Dellbrück damit das Gros seiner Mitglieder verloren gegangen war, fusionierte dieser mit dem PCC.

Im Jahr 2003 oder 2004 schloss die Stadt Köln die Halle, weil sie das Gelände anderweitig nutzen wollte. Zu dem Zeitpunkt gab es ein Bistro und eine Außenanlage mit ca. 16 Bahnen. Die Stadt bot dem PCC als Ersatz den heutigen Platz am Thuleweg (Auf dem Flachsacker) an. Dieser gehörte zuvor zum Dünnwalder Turnverein, und der Boden bestand hauptsächlich aus Tartan, der in mühevoller Arbeit von den PCC-Mitgliedern entfernt wurde.

Heute gibt es beim PCC 42 Bahnen. Was fehlt, ist eine Halle.